Kollektive Erinnerung als Katharsis?
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 47, Heft 1, S. 100-104
ISSN: 0028-3320
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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 47, Heft 1, S. 100-104
ISSN: 0028-3320
In: Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis: Erinnerungskulturen in Theorie und Praxis, S. 77-91
Der Autor geht der Frage nach, welchen Stellenwert vergangene Ereignisse für politische Systeme haben, inwieweit das Wissen über sie die Gesellschaft beeinflusst und unter welchen Bedingungen, warum und durch wen Geschichtsinterpretationen verändert werden. Er stellt zunächst einige theoretische Überlegungen an, die es erlauben, das Konstrukt Geschichtsbewusstsein näher zu bestimmen. Dieses kann sich sowohl auf individuelle Einstellungen als auch auf eine Makrogröße im Sinne kollektiv ausgehandelter Geschichtsbilder beziehen, die in den Medien oder durch Interessengruppen mit der Bevölkerung kommuniziert werden. Eine solche grundlegende Differenzierung liefert die Basis zur Klärung weitergehender Fragen: Wozu werden derartige Sinnangebote gemacht? Warum haben die Individuen ein bestimmtes historisches Wissen oder spezifische Einstellungen zur Geschichte? Und warum sollten sie diese haben? Diese Fragen richten sich darauf, wie und auf welchen Ebenen kollektive Erinnerungen auf ein politisches System einwirken und zu welchem Zweck sie im System konstruiert werden. Als Ziel soll die Funktion deutlich werden, die die Interpretation von Geschichte für die Persistenz von politischen Systemen haben kann. Damit eröffnet der vorliegende Beitrag Perspektiven für neue Forschungsfelder zur Untersuchung von Geschichtsbewusstsein und insbesondere von Geschichtspolitik. (ICI2)
In: Psychosozial 123.2011 = Jg. 34, H. 1
In: Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik: Beiträge zur Sozialpsychologie und therapeutischen Praxis, Band 47, Heft 4, S. 231-234
ISSN: 2196-7989
In: Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945, S. 79-105
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 40/41, S. 14-26
ISSN: 2194-3621
"Mitte der fünfziger Jahre war jeder fünfte Bürger der Bundesrepublik und der DDR ein Flüchtling bzw. Vertriebener - die Integration in die neue Heimat galt als eine der großen Leistungen Nachkriegsdeutschlands. Die Wiederkehr des Themas Flucht und Vertreibung nach fast 60 Jahren und seine Aufnahme in die kollektive Erinnerung zeigt jedoch: Die teilweise traumatischen Spätfolgen von Flucht, Bombardierung und Vergewaltigung sind unterschätzt worden. Zudem ist eine wirkliche Integration der Vertriebenen verzögert worden, weil die Debatte über Deutsche als Opfer des Krieges in beiden deutschen Staaten lange Zeit als revanchistisch etikettiert und verdrängt wurde." (Autorenreferat)
In: Nomos-Universitätsschriften
In: Geschichte Bd. 15
In: Die politische Meinung, Band 56, Heft 1/2, S. 41-46
Offenbar ist in Spanien eine kritische Aufarbeitung der Geschichte nur um den Preis verschärfter politischer Konfrontationen und einer Art Lagerbildung zu haben. Diese Erkenntnis bestätigt nachträglich die politische Klugheit des viel geschmähten "Schweigepaktes" der Transition, denn eine derart polarisierende gesellschaftliche Debatte, wie sie Spanien in den letzten Jahren geführt hat, hätte die erst im Entstehen begriffene Demokratie kaum verkraften können. Dreißig Jahre später sieht die Situation anders aus. Es ist weitgehend unstrittig, dass von Vergangenheitsarbeit überwiegend positive Impulse für die demokratische Konsolidierung eines Gemeinwesens zu erwarten sind, da sie Vertrauen in die Institutionen des Rechtsstaats schafft. So bleibt auch im spanischen Fall zu hoffen, dass der mühsam erarbeitete Gesetzeskompromiss nach den Verwerfungen der letzten Jahre die Grundlage für einen längerfristig offenen, vorurteilslosen Umgang mit der Geschichte gelegt hat. (ICF2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 53, Heft 40-41, S. 14-26
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 53, Heft 40/41, S. 14-26
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 40-41/2003
ISSN: 0479-611X
In: "Auf Stalin, Sieg und Vaterland!", S. 49-119
Das genuin historische Thema 'Spanische Grippe' wird behandelt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung ist fokussiert auf den Blickwinkel der Sozialgeschichte und die Aspekte des historischen und kollektiven Gedächtnisses. Beleuchtet wird der Umgang der Menschen und Behörden mit dieser damals unbekannten und verheerenden Krankheit. Hinterfragt wird, wie die kollektive Erinnerung an diese Pandemie verlaufen ist, ob sich daraus ein 'kollektives Bewusstsein' und eine Erinnerungskultur gebildet haben. Der Forschungsfokus ist eingegrenzt auf den Zeitraum des Auftretens, sowie räumlich auf das damalige Österreich der k.u.k. Monarchie in den heutigen Grenzen. Forschungsinteresse besteht auch darin, einen Überblick über das Ausmaß der Pandemie in Linz oder Umgebung zu bekommen. Der praktische Teil umfasst die Forschungsmethode der Quellen- und Literaturrecherche, wobei auch auf digitalisierte Online-Archive zugegriffen wird. Original historisches Quellenmaterial ist im Archiv der Stadt Linz gefunden und ausgewertet worden. Die Recherche-Ergebnisse werden mit Wahrnehmungs-, Häufigkeits- und chronologischen Analysen zu einem Forschungskonzept verdichtet, um daraus für die Forschungsfragen Erkenntnisse zu gewinnen. Der theoriegeleitete Teil stützt sich auf Sekundärliteratur zu den verschiedenen menschlichen Gedächtnis- und Erinnerungsformen. Für das Entstehen eines 'kollektiven Gedächtnisses' bedarf es auch einer Erinnerungskultur. Zu den runden Gedenkjahren treten von verschiedenen Interessensgruppen, wie Mediziner, Historiker, Virologen oder Archäologen kurze Erinnerungswellen auf. Die Ergebnisse und Antworten aus Sicht der Autorin sind im Resümee dargestellt. Auf die sozialgeschichtlichen Fragen zum Umgang der Behörden sind spannende Unterlagen wie der Handakt 'Spanische Grippe' gefunden worden, die den Handlungsablauf gut wiedergeben. Die Bevölkerung sah sich im Umgang mit der Krankheit teils ohnmächtig und lethargisch und nahm diese als ein weiteres Kriegsübel hin. Der verlorene Krieg und damit einhergehend der Untergang der Monarchie mit der Folge der Republiksgründung war in den Medien viel präsenter als die Spanische Grippe, welche in den Zeitungen im November 1918 sogar als beendet erklärt worden war. Die von persönlichen Schmerzen wie Hunger, Kälte, Wohnungs- und Kleidungsnot geplagte Bevölkerung erinnerte sich in diesen Zeiten der Umwälzung nicht an die Spanische Grippe. Deshalb hat sich auch kein originäres kollektives Gedächtnis an diese gleich einem Phantom aufgetretene Erkrankung gebildet. In den Folgejahren ist im Gegensatz zu früheren Epidemien wie der Pest, keine Erinnerungskultur entstanden. Nach 100 Jahren kann der Spanischen Grippe eine neu konstruierte unrühmliche Erinnerung im kollektiven Gedächtnis zu teil werden, durch den Ausbruch einer neuen Pandemie. ; eingereicht von Andrea Sommer, BA ; Masterarbeit Universität Linz 2021
BASE
In: Erinnerung und Modernisierung, S. 303-316